Umweltfreundliche Reinigung

„In Deutschland kann man vom Fußboden essen, aber aus keinem Bach mehr trinken.“
Prof. Dr. F. Daschner – ehem. Direktor des Instituts für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene, Freiburg

Die Beschränkung auf eine kleine, aber wirksame und vergleichsweise weniger schädliche Produktpalette in kirchlichen Gebäuden und Einrichtungen ist ökologisch ein ebenso wichtiger Schritt wie die genaue Dosierung und der Einsatz effektiver bzw. effizienter Geräte und Hilfsmittel bei der Reinigung. Auch eine falsche Dosierung führt zu Schäden am Inventar, verursacht unnötig hohe Beschaffungskosten und belastet die Umwelt.

Bereiche

    Grundregeln und worauf Sie achten sollten

    Unsere Grundregeln

    • Schmutz vermeiden – Reinigungsaufwand reduzieren
    • Mechanische Reinigung geht vor Einsatz von Chemie und elektrisch betriebener Technik
    • Auf umwelt- und gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe verzichten
    • Sinnvoll und sparsam anwenden – Weniger ist oft mehr
    • Nur Produkte mit einem Umweltsiegel kaufen
    • Auf Gefahrenkennzeichnung achten und meiden

    Worauf Sie besonders achten sollten!

    • Sachgerechte Dosierung. Das von der Werbung vermittelte Prinzip ‚viel hilft viel’ schadet der Umwelt, der Gesundheit, den Oberflächen, dem Beschaffungsetat und das Reinigungsergebnis wird schlechter.
    • Aus ökologischer Sicht sind hochkonzentrierte Wasch-/Reinigungsmittel zu begrüßen. Reduziertes Volumen und Gewicht des Produkts führen zu Einsparungen bei Verpackung, Transport und Lagerung. Unbedingt die richtige Dosierung und Hinweise zum Umgang mit dem Konzentrat beachten. Nutzen Sie Dosierhilfen.
    • Viele Verschmutzungen sind wasserlöslich. Daher zuerst prüfen, ob sich der Schmutz mit Wasser entfernen lässt.
    • Wenige Mittel für alle Flächen. Allgemein empfohlen wird der Einsatz eines Allzweckreinigers. Er besitzt eine gute Verträglichkeit für die üblichen Oberflächen in Küche und Bad.
    • Reinigen mit Mikrofasertüchern ermöglicht eine starke Aufnahme von Flüssigkeit und Schmutz
    • Farb- und Duftstoffe tragen nicht zur reinigenden Wirkung bei und sind daher überflüssig. Einige der Duftstoffe sind gesundheitsschädlich, weil sie Allergien auslösen.
    • Grundsätzlich keine Desinfektionsmittel Ausnahme: medizinische bzw. infektionsgefährdete Bereiche. Handhygiene zur Verhütung von Infektionen sollte an erster Stelle stehen.

    Die „Überflüssigen“: gesundheits- und umweltbelastend

    Der Markt der Reinigungsmittel ist kaum überschaubar. Spezialprodukte für fast jeden denkbaren oder auch undenkbaren Anwendungszweck werden angeboten. Auf die folgenden Produkte kann in der Regel verzichtet werden:

    • Abflussreiniger
    • WC-Beckensteine / Spülkastenzusätze
    • Frischluftsprays
    • Weichspüler Farb- und Duftstoffe
    • Desinfektionsmittel
    • Stark saure, alkalische oder chlorhaltige Reiniger

    Etwas Chemie

    Alkoholreiniger

    Alkoholreiniger eignen sich zur Reinigung aller lösemittelbeständigen Oberflächen (Böden, Einrichtungsgegenstände, Fenster) und sind von ihrer Rezeptur her recht unproblematisch. Zu kritisieren ist die oft empfohlene unverdünnte Anwendung.

     

    Allzweck- oder Universalreiniger (Neutralreiniger)

    Allzweckreiniger sind meist gesundheitsfreundlich und sollten daher bevorzugt in der Unterhaltsreinigung zur Reinigung von Fußböden und Mobiliar eingesetzt werden.

     

    Scheuermittel

    Scheuermittel sind Reinigungsmittel, die zur Reinigung mechanisch widerstandsfähiger Oberflächen wie Glas, Metall, Emaille, Keramik oder Stein von hartnäckigen Verschmutzungen ohne Vorbehandlung verwendet werden. Scheuermittel sind empfehlenswert, wenn sie keine Bleichmittel und kein Phosphat enthalten.

     

    Sanitärreiniger

    Saure Sanitärreiniger enthalten Säuren oder saure Salze. Sie sind maßgeblich zur Beseitigung von Kalkrückständen, Urinstein, verkrustetem Schmutz geeignet. Für die Sanitärreinigung sind aus Gründen des Umweltschutzes nur Sanitärreiniger auf Basis organischer Säuren zu empfehlen.

     

    Geschirrspülmittel

    Handspülmittel enthalten zur Fett- und Schmutzentfernung einen hohen Anteil Tenside. Die Dosierung ist häufig problematisch, da nur sehr geringe Mengen benötigt werden und meist keine geeigneten Dosierhilfen vorhanden sind. Da Maschinengeschirrspülmittel auch hartnäckige Verschmutzungen entfernen müssen, sind hier aggressive Chemikalien für die Reinigung erforderlich. Günstig hinsichtlich ihrer Umweltverträglichkeit sind Produkte mit Natriumpercarbonat zu bewerten. Neben dem Verzicht auf chlor- und phosphathaltige Produkte wird der Einsatz von kompakten (konzentrierten) Produkten oder Tabs empfohlen.

    Wichtige Label und Umweltsiegel

    Zunehmend achten Verbraucher auf die ökologische Verträglichkeit eines Produkts. Valide und glaubwürdige ökologische Gütesiegel im Bereich der Wasch- und Reinigungsmittel sind das Umweltzeichen „Blauer Engel“, das europäische Umweltzeichen „Euroblume“ und der „Nordische Schwan“.

    Wo einkaufen: z.B. beim Versandhandel für ökofaire Produkte wie www.memo.de. Produkte mit den genannten Labeln sind auch im Einzelhandel erhältlich.

    Vertiefende Informationen zum Thema umweltschonende und gesundheitsbewusste Reinigung bietet unsere Broschüre „Schwamm drüber“.